Das «Mathematics Assessment Project» hat sich zum Ziel gesetzt, mathematische Beurteilungen sinnvoll einzusetzen und überzeugend zu gestalten. Es soll die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen mathematisch zu denken und zu argumentieren und den Lehrpersonen Instrumente in die Hand geben, um diesen Prozess sinnvoll zu überprüfen und zu fördern.
Das «Teaching for Robust Understand of Mathematics (TRU Math)» Framewok entstand dabei aus dem Gedanken heraus, wie diese Prozesse am besten unterstützt und eingesetzt werden können. Das Framwork soll dabei «powerful» Lernumgebungen charakterisieren und den Lehrpersonen helfen, sich darüber auszutauschen und diese Lernumgebungen stetig weiterzuentwickeln. Es basiert auf 5 Dimensionen von Klassenzimmeraktivitäten.
Eine vertiefende Dokumentation beschreibt, wie diese fünf Dimensionen zu verstehen sind und welche Ansätze man versuchen kann, um dies besser in seinem eigenen Klassenzimmer umsetzen zu können:
Dimension 1: Der Inhalt
Die erste Dimenson beschreibt die Wichtigkeit des Arrangement des eigentlichen Inhaltes. Es geht nicht nur darum, Prozesse einzutrainieren sondern Interesse zu wecken, Hintergründe aufzuzeigen, zum Denken anzuregen und mehr. Die Lernenden sollen dabei die Möglichkeit und Instrumente dazu erhalten, verschiedene Perspektiven einnehmen zu können, Verknüpfungen zu bilden, Techniken zu studieren und mathematische Fähigkeiten zu entwickeln.
Dimension 2: Kognitive Herausforderung
Es braucht immer Herausforderungen. Diese sollen von mittel bis anspruchsvoll strukturiert sein, den Lernenden Möglichkeiten geben um sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen und eigene Herangehensweisen zu entwickeln. Der Weg dazu darf auch etwas holprig sein, denn dies führt zu besserem Verständnis und der Entwicklung von eigenen Techniken.
Dimension 3: Gerecht verteilter Inhaltszugang
Der Fokus liegt hier darauf, dass alle Lernende die selben Möglichkeiten haben, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Allzuoft ist die Verteilung der «air time» nicht gleichmässig verteilt oder es bestehen nicht unterschiedliche Ansatzmöglichkeiten, um den verschiedenen Lernenden gerecht zu werden.
Dimension 4: Identifikation und Handlungskompetenz
Die Beiträge von Lernenden müssen mehr Beachtung finden und in den Unterricht eingebaut werden. Es ist wichtig, dass sich die Lernenden mit den Themen identifizieren und auch Verantwortung dafür übernehmen. Sich gegenseitig befruchten und auf den Beiträge anderer Lernenden weiter aufbauen.
Dimension 4: Formative Beurteilungen
Für mich einer der zentralen Aspekte des ganzen Frameworks. Die Aktivitäten im Klassenzimmer müssen unterstützt werden durch formative (nicht bewertete) Beurteilungen, welche wiederum als Ressource dienen sollen, um den Unterricht weiter voranzubringen. Die Lernenden müssen dort abgeholt werden wo sie gerade stehen und es braucht ein ständiges Anpassen des Lernarrangements, um das Wissen und nicht den Stoffplan in den Vordergrund zu stellen.